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Ratgeber Naturmedizin – 12 - 2024

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Ätherische Öle und Hauterkrankungen
In der Dermatologie gut bekannt sind zum Beispiel Anwendungen von Zink, Cortison, harnsäurehaltigen oder fettenden Salben. Noch viel zu wenig Beachtung wird den ätherischen Ölen geschenkt. Deshalb schreibe ich heute über einige Anwendungsmöglichkeiten der Öle bei verschiedenen Hauterkrankungen.
Was sind eigentlich ätherische Öle? – Diese werden aus einer Pflanze meist durch Wasserdampf-Destillation gewonnen. Sie sind der flüchtige und gleichzeitig der aromatische Teil der Ursprungspflanze und sind sehr spezifisch in ihrer Wirkweise. Sie unterscheiden sich von fetten Ölen wie Olivenöl, die aus Samen oder Kernen gepresst werden.
Bei der Anwendung von ätherischem Öl gibt es einerseits eine direkte Wirkung auf der Haut und gleichzeitig immer die Duftwirkung über die Nase. Der Duft spricht das Limbische System im Hirn an, wo Emotionen und Erinnerungen verarbeitet werden. Dies ist vor allem bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und juckenden Dermatosen spannend, die eine seelische Komponente haben oder wenn eine Erkrankung dem Patienten «auf die Nerven» geht.
Beim Auftragen der ätherischen Öle werden zusätzlich zur Duftwirkung auch ganz lokale Effekte genutzt. So wirken gewisse ätherische Öle nachweislich gegen Viren, Bakterien oder Pilze, sind antientzündlich oder wundheilungsfördernd. Es können aber auch ganz spezifisch Öle beispielsweise auf die Wirkung gegen multiresistente Keime getestet werden, dies ist vor allem bei MRSA, dem in der Umgangssprache sogenannten «Spitalkäfer», interessant, bei welchem kaum noch ein Antibiotikum gefunden werden kann, das hilft. Es kann mit minimaler Dosis direkt am Ort des Geschehens therapiert werden und der grosse Vorteil ist, dass bei ätherischen Ölen keine Resistenzen entstehen.

Praktische Beispiele:
Bei Herpes Zoster und Juckreiz auf der Haut (da ist die Ursache zu klären!) empfehle ich eine Mischung aus Cist­rose, Lavendel fein und Pfefferminze in Johanniskrautöl. Pfefferminze reizt die Kältekörperchen der Haut, hat so ein angenehmen kühlenden Effekt und der Schmerz tritt in den Hintergrund. Alternativ zu Johanniskrautöl kann man die ätherischen Öle in ein Melissen-Hydrolat mischen lassen und mehrmals täglich per Spray aufsprühen, das insbesondere bei starkem Berührungsschmerz, der ein Einreiben erschwert.
Bei Vaginalpilz ist die Flora gestört (der Pilz gehört eigentlich in geringer Anzahl zu jeder gesunden Hautflora), der Pilz breitet sich infolge dessen aus und verursacht Brennen oder Jucken. Zur Wiederherstellung des Gleichgewichts gibt es ein sehr bewährtes Hausmittel: Es wird ein Joghurt präpariert mit ätherischen Ölen: 3 EL Naturejoghurt und 4 Tropfen ätherisches Öl von Majoran, Lavendel oder Rosengeranie werden vermischt und darin ein Tampon eingetaucht und über Nacht getragen. Die Milchsäurebakterien machen ein angenehmes Klima für die erwünschten Keime und die ätherieschen Öle halten die anderen in Schach.
Fusspilz kann etwas rigoroser behandelt werden mit der 1:1-Mischung eines fetten Öles und ätherischem Thymianöl des Typs «Thymian Thymol».
Um ätherische Öle anzuwenden sind Erfahrung und fundiertes Wissen wichtig. «Einsteigeröl», wirksam und gleichzeitig mild, ist das Lavendelöl. Wenige Menschen reagieren empfindlich darauf. Immer zuerst auf einem kleinen Hautareal, beispielsweise in der Armbeuge testen, bevor ein Öl angewendet wird.

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Naturmedizin – 46 - 2023

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Xorta (sprich «Chorta») – Wildgemüse auf Griechisch
Auch jetzt im November finden sich draussen noch etliche essbare Wildkräuter. Auf den gemähten Wiesen konnten sie nochmals frisch nachwachsen und sind wieder zart und fein. Oft sind sie im Herbst aber etwas kräftiger als noch im Frühling. Da bietet sich an, die wertvollen Wildpflanzen nicht mehr als Salat zu essen, sondern sie zu kochen, zu frittieren oder eben eine feine Xorta zu machen, wie das die Griechen traditionell machen.

Wildkraeuterpfanne. Foto: zVgIn Griechenland findet man sie immer noch häufig: Wildgemüse aus lokalem «Unkraut» als Beilage zu Fisch oder Fleisch. Sie werden auf lokalen Märkten frisch angeboten. Da das Sammeln der feinen jungen Blätter sehr zeitintensiv ist, erzielt diese Delikatesse dort stolze Preise.
Es gibt grundsätzlich zwei Kategorien der Xorta: Die eher süsslichen oder neutralen und die bitteren. Zu den süsslichen gehören beispielsweise Wildfenchelkraut oder Hirtentäschelkraut. Bitter sind beispielsweise die jungen Blätter von Löwenzahn.
Warum denn überhaupt Wildpflanzen essen? Wildpflanzen haben etwas Eigenwilliges, sind zäh, widerstandsfähig und kräftig im Geschmack. Sie haben es in sich: Beispielsweise im Knopfkraut, einem Unkraut im Gemüsegarten, ist drei Mal so viel Eisen drin wie im Spinat. Das zusätzlich enthaltene Vitamin C erleichtert die Aufnahme des Eisens. Das ist sehr interessant bei immer wiederkehrendem Eisenmangel und stärkt gerade jetzt im Herbst das Immunsystem.
Abgesehen von einem hohen Gehalt an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen finden sich in den Wildpflanzen ausserdem verschiedene Bitterstoffe, die einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit leisten. Die regelmässige Einnahme von bitteren Kräutern wirkt sich positiv aus auf den Stoffwechsel, Allergien, Unverträglichkeiten, chronische Ekzeme und ein geschwächtes Immunsytem, verbessert die Verdauung und unterstützt die Darmflora. Isst man etwas Bitteres, werden alle Verdauungsdrüsen angeregt; es wird vermehrt Speichel, Magensäure, Galle und Verdauungsenzyme produziert, welche im Verdauungskanal eine optimale Verdauung einleiten.
Es gibt hunderte Sorten von Xorta, die wild in der Natur wachsen. Während die Griechen ihr eigenes einheimisches Wildgemüse kochen, essen wir natürlich das, was in unserer Umgebung wächst. Bespielsweise Hirtentäschelkraut, Löwenzahn, Glockenblumen-Blätter, Brennnessel, Giersch, Spitzwegerich, Malvenblätter, guter Heinrich, Melde, Portulak oder die Blätter des Klatschmohns.
Zubereitung Xorta
Kräuter sammeln nur an «sauberen» Stellen. Die Kräuter schütteln, allenfalls waschen. Die gröberen Blätter etwas klein schneiden. In einer Pfanne mit kochendem Wasser werden sie zirka 10 Minuten eingelegt (nicht weiter kochen). Danach das Kraut aus dem Wasser heben und mit Salz, gutem Olivenöl und frischem Zitronensaft beträufeln. Warm oder kalt servieren.
Sehr gut auf geröstetem Baguette, als «Beigemüse», Beilage in einer klaren Suppe oder eingebacken in einem salzigen Kuchenteig.
Bild: Eine Wildkräuterpfanne.

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